home 2005 - Die zwölfte Etappe  

Und doch Feiertag
Wie auch immer, zurück zum Thema. Zurück zur Floßtour. Da wir alle Urlaub hatten, war für uns doch am 17. Juni 2005 ein Feiertag. Was einige Kameraden auch gleich wieder zu Ernst nahmen und einen Frühschoppen veranstalteten. Und dann noch einen, wo der fade Biergeschmack immer wieder mit Kirschlikör übertönt werden musste…

Immerhin kümmerte sich der Rest um den Floßaufbau. Sogar die Preußen hatten ein Floß mit, diesmal Kanister als Unterbau, natürlich Teppich auf den Paletten, eine Reeling mit dicken Tauen und Messingfüßen grenzte schon wieder an Gigantomanie…
Aber immerhin hatten sie an alles gedacht! Zumindest fast. Der Einkauf von Lebensmitteln wurde komplett vergessen. Oder wollten sie sich bei den Thüringer Kameraden durchfressen? Wie auch immer, man ging einkaufen. Für fünf Personen wurden immerhin 10 Brötchen „injeholt“. Über das Zeug zum Braten hörte ich keine Klagen, leider fehlten Aufstriche jeglicher Art, was später noch zum „Preußischen Senfkrieg“ führen sollte…

Das Thüringenfloß, seit der letzten Etappe auf „Renate“ getauft, in gewohnter Manier: Fundament aus Traktorschläuchen und darüber Paletten. Aber doch ein Novum: Unser Berliner Zimmermann hatte diese geliefert, hatte seine fahrbare Werkstatt am Elbufer und montierte auch gleich noch! HÖHNI, WIR DANKEN DIR!!!

Bei so viel Service war klar, dass diverse Kameraden den Frühschoppen verlängerten, ihr Fehlen beim Aufbau fiel ja auch nicht auf. Und für handwerkliches Geschick sind sie sowieso nicht bekannt…

So begab es sich völlig überraschend für alle Beteiligten, dass sich der Frühschoppen in eine Druckbetankung wandelte. Die Auswirkungen waren vor allem bei H. interessant. Das war ein Eingeborener in Arbeitskleidung, der spontan seinen geplanten Arbeitstag änderte um an der Betankung teilzuhaben. Er wurde sofort als neuer Mandant vom Zwerg geworben. Der ist nämlich Steuerberater und ständig auf Akquisetour. Zwar hat sein neuer Mandant nur einen dieser neuartigen 1-Euro Jobs und einen Stundenlohn von 1,28 Euro. Aber er ist äußerst flexibel, was man schon an der Teilnahme sehen konnte. Und sprachgewandt. Wie er im sachsen-anhaltinischem Dialekt trotz erheblicher Textlücken das Rennsteiglied intonierte, war einfach sensationell.
Wech Höhn jejangen, Vöchlein Lieder…